Mit großem Erstaunen hat die CDU-Ratsfraktion zur Kenntnis nehmen müssen, dass die Aulen Mettmanner in ihrer Mitgliederzeitschrift „Medamana“ einen von der CDU eingebrachten Antrag völlig entrückt darstellen. Bereits im April 2021 haben wir einen Antrag zum Thema „Bestattungswesen“ im zuständigen Fachausschuss platziert. Dabei ging es um viele einzelne Aspekte, alle Mettmanner Friedhöfe betreffend. Die klare Intention unseres Antrages, die wir zudem in öffentlicher Sitzung noch einmal untermauert haben, ist die Steigerung der Qualität im Bestattungswesen sowie die Erweiterung von nachgefragten neuen bzw. anderen Formen von Bestattungen. So haben wir u.a. angeregt, das Angebot folgender Bestattungsformen möglich zu machen:
– Memoriamgarten z.B. auf dem Friedhof Lindenheide
– Wald-/Friedwaldbestattungen z.B. im Wald Löffelbeck
– Urnenbestattungen im Hochbeet
– Baumbestattungen als Partnergrabanlage
– Bestattungen auf einem Aschestreufeld
– Urnenbestattungen in einem Kolumbarium (auch offene Form)
– Prüfung des Baues eines Kolumbariums auf einem der Friedhöfe und
– Mögliche Erweiterung eines Cafebetriebes am Friedhof Lindenheide
Weitere Bestandteile unseres Prüfauftrages waren zudem, wieviel Flächeninanspruchnahme für Bestattungen, unter Berücksichtigung steigender Zahlen bei Urnen- und Stelenbestattungen sowie alternativer Bestattungsformen für einen Zeitraum von 40 Jahren prognostiziert in Anspruch genommen werden müssen sowie die Darstellung der Kostenstruktur im interkommunalen Vergleich.
Wir haben zudem angeregt, um die optische Gestaltung der Friedhofflächen zu beleben, solle der Einsatz von Findlingen anstatt Grabsteinen in der Friedhofssatzung geprüft werden.
Deutlich zum Ausdruck gebracht haben wir die Ziele unseres Antrages in der damaligen Begründung:
„Wir haben in unserer CDU-internen Arbeitsgruppe viele Anregungen aus anderen Städten aufgegriffen, die als Perspektive für die Mettmanner Situation durchaus vorteilhaft sein könnten. Unsere Friedhöfe sind und sollen auch zukünftig Orte der Ruhe, der Begegnung und des Gedenkens sein. Deshalb müssen wir Angebote schaffen, die dem Wandel der Bestattungskultur gerecht werden und die hohe Fluktuation aus Kostengründen und fehlender Bestattungsformen in umliegende Städte verhindert. Zweifelsohne müssen wir dabei die Kostenaspekte bei neuen attraktiven Angeboten im Auge behalten.“
Die Aulen Mettmanner beziehen sich in ihrem Artikel vermutlich auf Punkt 6 unseres Antrages, in der wir angefragt haben, zu welchem Enddatum der Friedhof Goethestraße auslaufen könne. Denn Erdbestattungen sind schon seit mehr als 10 Jahren nicht mehr möglich. Dabei haben wir in jeder diesbezüglichen Kommunikation stets deutlich zum Ausdruck gebracht, dass wir an dieser Stelle den (dann ehemaligen) Friedhof als Parkanlage sehen und dauerhaft als solche im Herzen Mettmanns erhalten wollen und genau dafür, also für Einrichtung und Erhaltung einer Parkanlage, jetzt diesen Antrag stellen.
Fraktionsvorsitzender Fabian Kippenberg sagt dazu: „Man muss sich wundern, wie wild hier spekuliert wird. Die Intention unseres Antrages war es, die Parkanlage dauerhaft zu sichern und zu erhalten. Wie man daraus nun das Gegenteil machen kann, ist mir auch nach mehrmaligem Lesen des Artikels nicht verständlich.
Immer wieder wird in Mettmann von transparenter Kommunikation und gegenseitigem Vertrauen gesprochen, zu Recht. Wie aber soll das funktionieren, wenn ohne jede Rücksprache Inhalte und Intentionen eines politischen Prüfauftrages in Unterstellungen umgemünzt werden? Wenn ich lese, es sei „…eine Abschaffung durch die Hintertür“ und dass wir den Antrag erstmal nur eingebracht haben „…damit niemand Verdacht schöpft“, dann macht mich das überaus nachdenklich. Bisher kannte ich diese Art des Umgangs miteinander nur aus den sozialen Medien, nicht aber von unserem Heimatverein, dessen Arbeit mich und viele andere immer wieder begeistert und sehr zufrieden macht.
Wenn es aber so weitergeht, dass wir in Mettmann generell mehr über-, als miteinander sprechen, wenn wir unterstellen, anstatt nachzufragen, wenn wir behaupten, anstatt es zu wissen, dann haben wir ein gesamt-gesellschaftliches Problem. Daher noch mal mein persönlicher Appell: Meine Tür stand und steht für Gespräche immer offen.“
Abschließend sei noch einmal deutlich gesagt, dass die CDU-Fraktion an keiner Stelle und zu keinem Zeitpunkt von Umbettungen gesprochen hat. Die Kriegsgräber haben Bestandsschutz und wurden nicht nur nicht infrage gestellt, sondern wir bekennen uns zu ihnen in unserer gemeinsamen und dauerhaften Verantwortung für das Vergangene. Von Gedanken, den Friedhof in Bauland umzuwandeln, war bisher nur ein einziges Mal die Rede; diese Woche im Artikel der Aulen Mettmanner selbst. Diese Sorgen sind aus unserer Sicht unbegründet. Wir sollten nun alle gemeinsam daran arbeiten, den Friedhof Goethestraße nach und nach in eine wunderschöne Parkanlage zu verwandeln, die ihrer Tradition und dem Gedenken ebenso gerecht wird, wie einer zukünftigen erholsamen Nutzung.