Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Pietschmann,
folgenden Prüfauftrag bitten wir in den Fachausschuss zur Abstimmung einzubringen:
Die Verwaltung wird gebeten, folgende Sachverhalte zu untersuchen:
1. Die Verwaltung legt dar, wieviel Flächeninanspruchnahme für Bestattungen, unter Berücksichtigung steigender Zahlen bei Urnen- und Stelenbestattungen sowie alternativer
Bestattungsformen für einen Zeitraum von 40 Jahren prognostiziert in Anspruch genommen
werden müssen.
2. Die Verwaltung prüft und legt dar, wie folgende neue Bestattungsformen auf den Mettmanner Friedhöfen umgesetzt werden könnten:
– Memoriamgarten z.B. auf dem Friedhof Lindenheide
– Wald-/Friedwaldbestattungen z.B. im Wald Löffelbeck
– Urnenbestattungen im Hochbeet
– Baumbestattungen als Partnergrabanlage
– Bestattungen auf einem Aschestreufeld
– Urnenbestattungen in einem Kolumbarium (auch offene Form)
3. Es wird aufgezeigt, wie sich die Kostenstruktur der wesentlichen Bestattungsformen im Vergleich zu umliegenden Städten darstellt und welche Verbesserungsvorschläge zur
Kostenkalkulation erfolgen können. Hier könnte auch über die Änderung der Ruhezeiten (z.B. bei biologisch abbaubaren Urnen) mit Verlängerungsoption nachgedacht werden.
4. Die Verwaltung zeigt auf, inwieweit die Erweiterung des Café- Betriebes auf dem Friedhof Lindenheide möglich wäre.
5. Um die optische Gestaltung der Friedhofflächen zu beleben, soll aufgezeigt werden, ob der Einsatz von Findlingen anstatt Grabsteinen in der Friedhofsatzung verankert werden kann.
6. Die Verwaltung zeigt auf, welches Enddatum zum Auslaufen des Friedhofes Goethestraße bei der Bezirksregierung beantragt werden müsste, um eine klare Regelung für eine andere
perspektivische Nutzung vorzugeben.
7. Besteht auf einem der Mettmanner Friedhöfe die Möglichkeit zum Erbau eines Kolumbariums? Wir bitten bei der zu erstellenden Vorlage zur besseren Abwägung im Fachausschuss ebenfalls um eine Wirtschaftlichkeitsberechnung bei möglichen Veränderungen.
Begründung:
Seit vielen Jahren erleben wir eine permanente Verluststeigerung im Bereich des Friedhofwesens. Derzeit verzeichnen wir ein Defizit von weit über 700.000 €, das durch den allgemeinen Haushalt ausgeglichen werden muss. Wir haben in unserer CDU-internen Arbeitsgruppe viele Anregungen aus anderen Städten aufgegriffen, die als Perspektive für die Mettmanner Situation durchaus vorteilhaft sein könnten. Unsere Friedhöfe sind und sollen auch zukünftig Orte der Ruhe, der Begegnung und des Gedenkens sein. Deshalb müssen wir Angebote schaffen, die dem Wandel der Bestattungskultur gerecht werden und die hohe Fluktuation aus Kostengründen und fehlender Bestattungsformen in umliegende Städte verhindert. Zweifelsohne müssen wir dabei die Kostenaspekte bei neuen attraktiven Angeboten im Auge behalten sowie gleichzeitig althergebrachte Formen des Bestattungswesens auf den Prüfstand stellen. Um eine ausführliche Beratung sicher zu stellen, bitten wir um Vorlage der Prüfergebnisse bis spätestens Ende Oktober 2021.